DialogArt - Die Kunst der Kommunikation

Frauen in der Next Economy

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jobpilot.de/ 05/2001 | 09. März 2001 | Titel-Story - ab Seite 6 und in der Online-Ausgabe

Frauen in der Next Economy

Sima von Hoensbroech: erfolgreiche Internet-FrauWelche Karriereaussichten haben Frauen in der heutigen Wirtschaftswelt?
Mit welchen Problemen müssen sie kämpfen?
Gibt es Lösungsansätze oder Maßnahmen für weibliche Karrierewege und Führungsstrategien in der nahen Zukunft?

Eine Gruppe von Frauen hat sich zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Chancen von Frauen nachhaltig zu verbessern. Weibliche Arbeitnehmer sollen ebenso wie ihre männlichen Kollegen die Möglichkeit haben, beruflich schnell und effektiv aufzusteigen.

Das Internet-Startup ProfessionPark, das sich auf die Vermittlung und Vernetzung von Young Professionals spezialisiert hat, verwirklichte die Idee zu der Veranstaltung "Frauen in der Next Economy" unter Federführung der Marketingleiterin Annegret Peine. Im Frankfurter Existenzgründerzentrum VentureLab trafen sich 60 Power-Frauen  aus der New und Old Economy, um gemeinsam Strategien zur Verbesserung der Position von Frauen in der Online-Ökonomie zu entwickeln. Den Rahmen der Veranstaltung nutzte der Arbeitskreis "Frauen im Internet" mit seiner Vorsitzenden Sima von Hoensbroech zur offiziellen Gründung.

Nach Angaben des Verbands der deutschen Internet-Wirtschaft (eco) verdienen weibliche Angestellte in der New Economy fast 93 Prozent des Gehalts eines männlichen Kollegen in der gleichen Position. Das ist zwar eine Benachteiligung, stellt jedoch eine erhebliche Verbesserung gegenüber der Offline-Wirtschaft dar: In traditionellen Unternehmen erreicht das Gehalt der Frauen nur etwa 80 Prozent der Männerlöhne. Auf der Führungsebene schneiden Frauen noch schlechter ab. Die oberen zehn Prozent der Gehaltslisten werden über alle Branchen hinweg von Männern kassiert.

Karriere-Netzwerk für Frauen

Sima Gräfin von Hoensbroech, Mitgründerin und Marketingvorstand des Food-Lieferdienstes snacker.de AG stellte auf der Veranstaltung die Ziele der neuen Initiative vor: "Wir wollen ein Netzwerk für Frauen aufbauen: Erfahrene Führungskräfte bieten Berufsanfängerinnen Hilfestellung und wollen ihnen auf diese Weise einen leichteren Einstieg in die jeweilige Branche ermöglichen. Zudem möchte die Initiative Frauen unterstützen, die mit dem Gedanken spielen ein eigenes Unternehmen zu gründen."

Gemeinsame Lösungswege

Im Rahmen der Veranstaltung nutzten 50 hochqualifizierte Teilnehmerinnen aus allen Wirtschaftsbereichen die Gelegenheit, gemeinsam mit Expertinnen und weiblichen Führungskräften aus New und Old Economy zu diskutieren und zu arbeiten. Vier Arbeitskreise mit den Kernthemen "Weibliche Gründerinnen", "Frauen in Führungspositionen", "Management-Skills für Frauen", und "Karriere und Kind" erzielten die ersten Ergebnisse im Projekt "Frauen in der Next Economy":

Ein eigenes Unternehmen gründen

Verena Mohaupt, Gründerin der ciao.com AG, war die Referentin der Arbeitsgruppe "Weibliche Gründerinnen". "Mut zum Risiko" rät sie allen Frauen, die sich selbständig machen wollen. Sie selbst hat die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen gerne auf kleine überschaubare Projekte konzentrieren, in denen sie das Risiko kontrollieren können: "Viel zu wenig Frauen trauen es sich zu, gleich ein paar Millionen zu fordern und so ein Projekt im großen Stil auf die Beine zu stellen." Wie Untersuchungen zeigen, erhielten Frauen nur 1 Prozent des Venture Capitals.

"Es wäre Zeit, daran etwas zu ändern!", forderte Mohaupt. Mit dem Workshop macht Sie Frauen Lust und Mut, etwas eigenes zu wagen. Geschäftsidee, Unternehmerteam und Kapitalquellen erachtete Mohaupt als die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Gründung. Entscheidend seien ebenfalls Aspekte wie überzeugende Konzeption, die richtigen Investoren und die Berücksichtigung der verschiedenen Zyklen der Unternehmensentwicklung. "Am Anfang weiß man nicht, wie verrückt man sein muß, um ein solches eigenes Projekt zu realisieren", schmunzelte Mohaupt. Ihr abschließender Rat: "Nur die, die wagt, die auch gewinnt."

Der richtige Führungsstil

Katharina Heuer, Personalleiterin der Debis AG leitete den Work-Shop "Frauen in Führungspositionen" und setzte den Schwerpunkt auf Personalführung. Menschen, Projekte und Unternehmen zu führen, verlangt neben den fachlichen Fähigkeiten auch eine gute Einschätzung wichtiger Erfolgsfaktoren. Die stimmige Führung, effektives Management und Arbeiten bilden zusammen mit ausgeprägter Mitarbeiterorientierung die Ecksteine für ein gutes Führungsverhalten. Um erfolgreich zu führen, müssen diese Elemente im Gleichgewicht zueinander stehen, erklärte Heuer. Sich einseitig auf die pure Effektivität zu fixieren, so die Expertin weiter, habe nur rücksichtsloses Profitstreben zur Folge. Umgekehrt führe die einseitige Konzentration auf die Humanität zu einem übertriebenen Sozialgebaren, dass sich nicht mehr wirtschaftlich an Effektivität und Gewinn orientiere.

Persönliche Fähigkeiten im Management

"Reflexive Intelligenz ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Frauen in Managementpositionen erfolgreich einsetzen können", erklärte Petra Funke, Gründerin von DialogArt, im Workshop "Management-Skills". In den heutigen Zeiten raschen Wandels würden fachliche Kompetenzen überdurchschnittlich schnell veralten. Soft Skills wie Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit hingegen bilden nach Funke Schlüsselqualifikationen, die für den langfristigen Aufstieg bürgten. Frauen seien also in dieser Hinsicht für den Erfolg prädestiniert. Für den Sprung in die höheren Managementebenen müssten Frauen allerdings lernen, konfliktfähiger zu werden. "Tendenziell kämpfen Frauen nicht gerne um Macht", bekennt Funke.

In höheren Positionen gehe es aber oft um genau dieses Quäntchen an Aggressivität. "Frauen wollen immer eine "Win-Win-Situation" herbeiführen, bei der sich alle Beteiligten gut fühlen. Der Kampf zwischen den Polen ist aber auch ein Teil des Prozesses", so Funke. Frauen stünden oft vor dem Dilemma: entweder hart zu sein oder aber mit ihrer Sensibilität nicht ernst genommen zu werden. Nach Funke ist die Lösung einfach: "Es geht auch für Frauen primär darum, herauszufinden, wer man ist, was man will und was man kann." In diesem Selbstfindungsprozeß entstünde von selbst das entsprechende Selbstbewußtsein, das Konsequenz ohne Aggresivität ermögliche. Es sei zwar ein langer Weg zur "Marke Ich", aber es lohne sich, besonders für Frauen, "dafür zu trommeln".

Die Balance zwischen Berufs- und Privatleben

Ilka Bickmann, Director of Communication dealtime.com, befasste sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Das Spannungsfeld lösen" war das Ziel ihres Workshops "Karriere und Kind". Viele Frauen verstricken sich ihrer Meinung nach in dem Spannungsfeld, zugleich "Business-Frau", "Mutter", "Partnerin" und "Ich" sein zu wollen. Um diesen typischen Konflikt von Frauen erfolgreich zu lösen, schlägt sie folgende Maßnahmen vor:

* sich unermüdlich für eine familienfreundliche Unternehmenspolitik einzusetzen
* Rollen- und Aufgabenverteilungen in Beruf und Familie zu überdenken
* privat eine ausgewogene Paar- und Familienidentität zu entwickeln
* sich ein soziales Netzwerk zu schaffen
* sich Zeit für sich selbst zu nehmen

Bessern könne sich die Situation von Frauen, die Karriere und Kind unter einen Hut bringen wollen, nur dann, wenn auf allen vier Ebenen - strukturell, sozial, partnerschaftlich und persönlich - Veränderungen vorgenommen werden.

Perspekiven für die Next Economy

In der abschließenden Podiumsrunde trafen sich Teilnehmerinnen mit geballtem Erfolgswissen: Sima von Hoenbroech, Katharina Heuer, Dr. Maya Bundt (Beraterin bei The Boston Consulting Group AG), Sabine Käfer (Gründerin und Geschäftsführerin der Kaefer-Shopping.de GmbH) und Dr. Ulrike Detmers (BWL-Professorin an der FH Bielefeld). Die kontroverse Diskussion verdeutlichte die zum Teil unterschiedlichen Standpunkte: Detmers plädierte eindringlich dafür, nicht zu vergessen, dass trotz weiblicher Erfolge noch keine "goldenen Zeiten" für Frauen angebrochen seien. Heuer forderte die Frauen auf, "die Initiative zu ergreifen und sich ihre Chancen selbst zu schaffen." Die Personalleiterin setzt auf die Effizienz gemischter Arbeitsteams und zieht männliche Mentoren vor. So hätten Frauen bessere Aussichten, das System zu durchdringen. Käfer warnte jedoch davor, die eigene Weiblichkeit zu vergessen: "Frauen sollten in ihrer Frauenrolle bleiben und ihre Frau stehen." Sie werden leicht Erfolge erzielen, wenn "sie lernen sich klar und deutlich auszudrücken." Sima von Hoensbroech appellierte an alle Frauen, ihre eigenen Qualitäten nicht unter den Scheffel zu stellen und gemeinsam ein Netzwerk aufzubauen. Bundt sprach das aus, wovon wohl fast alle Teilnehmerinnen überzeugt waren: "Jede einzelne Frau kann mit ihrer Arbeit einen entscheidenden Beitrag leisten, die Strukturen zu verändern."

(Nikola Poitzmann)

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